Am 1. und 2. Oktober gastierte die Landesbühne Nord mit dem Stück „Clyde und Bonnie“ in der Oberschule Kloster Barthe am Standort Brinkum. Mehrere Klassen bekamen die Chance, dieses mit zwei Preisen des österreichischen Jugendtheaters ausgezeichnete Stück des Autoren Holger Schober anzusehen.
Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich bei dem Stück um eine moderne Adaption der historischen Vorbilder Bonnie und Clyde, die in der Zeit der „Great Depression“ in den Vereinigten Staaten ihr Unwesen trieben und schon mehrfach als Roman- und Filmvorlage dienten.
„Clyde und Bonnie“ unternimmt den Versuch, junge Erwachsene und ihre Ängste und Sorgen anzusprechen, indem es die Frage nach der Moral in einer nach Wohlstand strebenden Gesellschaft aufwirft, in der es als Straftatbestand gilt, eine Bank auszurauben, selten jedoch die Banken strafrechtlich verfolgt werden, die durch fragwürdige Geschäftsmodelle ganze Volkswirtschaften ins Wanken bringen können. Diese Problematik wird im Stück verbunden mit der Liebesgeschichte der von Friederike Butzengeiger und Lutz Faupel gespielten Clyde und Bonnie, deren Geschichte in zahlreichen Rückblenden erzählt wird. Das immer wiederkehrende Motiv von Clyde und Bonnie, die, den historischen Vorbildern entsprechend, in einer von der Polizei umstellten Bank mit Pistolen im Anschlag ihre Optionen abwägen, soll dabei als Sinnbild eines Scheidewegs wirken, an dem auch die Zielgruppe des Stücks nach der Schulzeit steht.
Diese Szenenwechsel, Rückblenden und das mehrfache Durchbrechen der „vierten Wand“ durch die Schauspieler schienen bei vielen Schülerinnen und Schülern für einige Verwirrung zu sorgen, sodass der Funke oft nicht überspringen konnte und einige offenbar extra für diese Altersstufe eingebaute „Gags“ nicht wirklich zündeten. Allerdings war die schauspielerische Leistung von Friederike Butzengeiger und Lutz Feipel sehr beeindruckend.
Die 10bR bekam im Anschluss die Gelegenheit, mit dem Theaterpädagogen Frank Fuhrmann eine Nachbereitung zum Stück durchzuführen, in dem zu den Themenbereichen „Glück“ und „Zukunftsängste“ unter anderem Standbilder gebaut wurden.
