Frankreichaustausch: Tagebuch Mai 2014

 

Dienstag, 13. Mai 2014

Zum 24. Mal konnten wir heute unsere französischen Gäste aus der Normandie begrüßen. 24 Jungen und Mädchen und deren Begleiter hatten sich auf die weite Reise gemacht und waren nach 15-stündiger Busfahrt müde und erschöpft aber voll freudiger Erwartung in Hesel angekommen. Frau Fedorowicz hieß die französischen Gäste ganz herzlich in Ostfriesland willkommen und wünschte allen ein gutes Gelingen und vor allem tolles Wetter und viel Spaß bei den geplanten Aktivitäten.

 

Mittwoch, 14. Mai 2014

 

In der ersten Stunde trafen sich die Schüler an beiden Schulstandorten zunächst mit ihren Lehrern, um erste Eindrücke mitzuteilen. In der 2. und 3. Stunde nahmen die Heseler Gäste am Unterricht ihrer Partner teil. Die Leeraner Schüler und deren Partner kamen in dieser Zeit per Rad zur Schule Hesel. Um 11h00 hatten wir dann einen Empfang im Rathaus Hesel durch den Bürgermeister der Samtgemeinde, Herrn Themann. Nach dessen Begrüßungsworten gab es Tee und leckeren Teekuchen. Zum Abschluss machten wir noch Gruppenfotos vor dem Rathaus, vor dem Herr Themann sogar die französische Flagge hatte hissen lassen.

 

Am Nachmittag waren alle in den Gastfamilien.

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Donnerstag, 15. Mai 2014

Am heutigen Tag stand "Paddel und Pedal" auf dem Programm, eine Aktivität, die schon viele Jahre zum absoluten Renner zählt. Bei angenehmen Temperaturen und leicht bedecktem Himmel fuhren Franzosen und Deutsche in zwei Gruppen nach Timmel bzw. Westgroßefehn. Die Timmeler Gruppe enterte die Kanus und dann ging 's auf das Ayenwolder und Fehntjer Tief Richtung Eiland. Obwohl kein Regentropfen fiel, kamen einige Schüler mehr oder weniger durchnässt in Westgroßefehn an. Der Spaß war offensichtlich nicht zu kurz gekommen.

Nach einem gemeinsamen Picknick tauschten die beiden Gruppen Kanus und Fahrräder und es ging zurück zum Timmeler Meer. Dort angekommen blieb noch reichlich Zeit für die unterschiedlichsten Aktivitäten wie Ballspiele, Tretbootfahren oder - bei nicht sehr einladenden Wassertemperaturen - sogar schwimmen.

Gegen 16h00 machten wir uns alle auf den Rückweg nach Hesel/Leer.

Vielen Dank, Jörn, für die tatkräftige Unterstützung.

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Freitag, 16. Mai 2104

Die Großstadt übt auf viele "Landeier" doch ihren besonderen Reiz aus und so war Bremen Ziel des heutigen Tagesausflugs. In Bremen war eine Stadtführung in französischer Sprache gebucht und die Dame, die uns führte, hat ihre Sache wirklich sehr gut und schülergerecht gemacht. Wir waren alle sehr zufrieden. Die obligatorischen Sehenswürdigkeiten der Bremer Innenstadt wurden selbstverständlich alle erklärt und ich denke, die Franzosen waren beeindruckt von Rathaus und Roland - immerhin Unesco Weltkulturerbe - der Böttcherstraße mit dem berühmten Glockenspiel und den Tafeln der Atlantiküberquerer, den "musiciens de Brême", dem Dom und dem Schnoor, dem ältesten Teil Bremens.

Nach dieser sehr informativen Führung durften die französischen Gäste einer weiteren Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Shopping, Shopping, Shopping.

Um 15h00 traf sich die Gruppe dann zum letzten Programmpunkt: dem Besuch des Überseemuseums (en français: le musée d'oûtre-mer).

Gegen 18h30 trafen wir müde vom Pflastertreten aber voller neuer Eindrücke wieder in Leer ein, wo die Gasteltern schon auf ihre Gäste warteten.

 

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Samstag, 17. Mai 2014

Sonntag, 18. Mai 2014

 

Am Wochenende hatten die Schulen kein offizielles Programm vorgesehen. Es lag im Belieben der Gastfamilien, mit ihren Gästen die unterschiedlichsten Unternehmungen zu organisieren.

Montag, 19. Mai 2014

Heute stand der Besuch von Enercon in Aurich auf unserem Programm. Noch eindrucksvoller als die sehr informative Führung durch die Produktionsstätten war wohl für die meisten Schülerinnen und Schüler der Aufstieg auf die Besucherplattform einer Windenergieanlage bei Westerholt. Nach anstrengendem Treppensteigen auf 65m Höhe bot sich uns ein faszinierender Blick bis hin zur Küste. Das spürbare Schwanken des Turms machte es für den ein oder anderen nicht leicht dort in luftiger Höhe, und etliche Bezwinger der Plattform waren froh, nach dem Abstieg wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Wir fuhren dann weiter zum Kletterpark "Kraxelmaxel", wo wir uns nach einem stärkenden Picknick wieder in die Höhe wagten, diesmal gut gesichert mit Gurt und Haken. Die 6 Parcours unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads hatten es ganz schön in sich, und manch einer hatte seine Fähigkeiten nicht richtig eingeschätzt und musste mit Hilfe der Animateure wieder auf den Waldboden geholt werden. Der Spaß und das Erfolgserlebnis nach bewältigtem Parcours überwog aber eindeutig, wobei für die Mutigsten beim "Königsparcours Nr. 6" richtiges Tarzanfeeling aufkam.

Einig waren sich am Ende alle: "Das war Spitze!!!"

 

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Dienstag, 20. Mai 214

Diesen Vormittag verbrachten alle an den beiden Schulstandorten. Man nahm am Unterricht des jeweiligen Partners teil, und jeweils zwei Stunden waren reserviert für ein Koch-/Backprojekt im Rahmen des Hauswirtschaftunterrichts. Frau Blotenberg und Frau Wille wiesen die Schüler in die Küche und die dort zu erledigenden Arbeiten ein, und dann konnte man auch schon zur Tat schreiten. Gemeinsam wurden - typisch deutsch - Brötchen gebacken, die anschließend natürlich auch verzehrt wurden. Alle waren begeistert von dieser Art des Unterrichts, den die Franzosen in dieser Form nicht kennen und ich denke, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Franzosen und Deutsche gemeinsam am Herd oder Backofen standen.

Vielen Dank den beiden Kolleginnen für ihre Mithilfe bei diesem Projekt.

Nachmittags waren alle Schüler in den Gastfamilien.

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Mittwoch, 21. Mai 2014

Für diesen Tag war ein weiteres Highlight geplant. Bei herrlichem Wetter starteten die Franzosen in Neßmersiel zu einer Wattwanderung zur Insel Baltrum, der kleinsten der ostfriesischen Inseln. Unter der Führung einer ebenso qualifizierten wie netten Wattführerin machten wir uns in Neßmersiel auf die Socken. Einige nahmen dies sehr wörtlich, denn schon nach wenigen Metern im Schlick hatten sie die Schuhe verloren oder trugen sie in der Hand, um genau dieses zu vermeiden. Nach einer wirklich anstrengenden Wanderung -immer wieder unterbrochen durch kurze Stopps und schülergerechte Erklärungen unserer Führerin- erreichten wir nach gut drei Stunden reichlich erschöpft Baltrum.

Nach kurzem Spaziergang durch das Dorf kamen wir zum Strand, wo nun Erholung von den Strapazen angesagt war. Beim Faulenzen, Ballspielen und Schwimmen in der 17° kalten Nordsee verging die Zeit schnell.

Um 17h30 fuhren wir mit der Fähre zurück zum Festland. Bei der Überfahrt konnte man sicher mehr als 100 Seehunde auf den Seehundsbänken liegen sehen. Die Schüler waren begeistert und beeindruckt von der großen Zahl. Ab Neßmersiel ging es danach mit dem Bus zurück nach Hesel und Leer.

Alles in allem ein toller Tag, der sicherlich noch lange im Gedächtnis der Gäste bleiben wird.

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Donnerstag, 22. Mai 2014

Der letzte Vormittag war dem Friesensport vorbehalten. Unter der bewährten Anleitung unseres Boßelgurus, Johann Saathoff, nahmen wir die Strecke von der Schwimmhalle Hesel bis Beningafehn unter die Kugel. Fast alle Schüler erwiesen sich als äußerst talentierte Werfer und es gab so manchen Superwurf zu bestaunen. Die Gruppen waren sehr ausgeglichen und es gab knappe Ergebnisse (10 : 9 und unentschieden). Der Spaß überwog natürlich auch bei diesem Angebot und am Ende des Vormittags waren alle mehr als zufrieden. Vielen Dank, Johann!

Der Nachmittag wurde für letzte Einkäufe genutzt und dann mussten auch die Koffer gepackt werden.

Um 17h00 trafen sich alle Schülerinnen und Schüler, die Gasteltern und die Lehrer im Gemeindehaus der reformierten Kirche in Leer-Loga, wo bei Tee und selbstgebackenem Kuchen ein letzter gemeinsamer Treff anstand. Frau Fedorowicz bedankte sich bei den Gästen für ihr vorbildliches Verhalten während des Aufenthalts. Auch die französischen Gäste hatten rührende Abschiedsworte einstudiert, und als jeder Gast seine Gastmutter noch mit einer Rose beschenkte, wurden die Taschentücher gezückt. Wie immer war der Abschied schwer und tränenreich.

Besonders bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei dem Küster des Logaer Gemeindehauses für das Teekochen und die nette Bedienung und natürlich bei den Kuchenbäckerinnen und -bäckern. Die Kuchen waren echt lecker.

Gegen 19h30 starteten unsere Gäste dann wieder Richtung Normandie, wo sie am nächsten Vormittag gesund ankamen.

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Zu guter Letzt

Nach 24 ereignisreichen und spannenden Austauschjahren kann ich persönlich mich leider nicht mehr für das kommende Schuljahr anmelden. Aber wie sagt man so treffend: "Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören." Mit einem lachenden und mehr als einem weinenden Auge verabschiede ich mich von unseren Partnerschulen in der Normandie und übergebe dieses fest im Schulkalender verankerte Highlight in andere Hände.

Nicht versäumen möchte ich es, mich bei allen die mich in all den Jahren tatkräftig unterstützt haben, ganz herzlich und aufrichtig zu bedanken. Ein ganz besonderer Dank gilt allen Schülern, die neugierig, weltoffen und mit einer gehörigen Portion Mut bereit waren, sich auf dieses Austauschabenteuer einzulassen. Ich hoffe, ihr habt davon profitiert und behaltet es in guter Erinnerung. Denjenigen, die bisher noch zögern, rufe ich zu: "Seid mutig und fahrt mit, es lohnt sich ganz sicher!"

Meinen Nachfolgern wünsche ich alles Gute und viel Freude bei der Organisation der hoffentlich noch zahlreich stattfindenden Austauschfahrten. Und wenn es Probleme oder Fragen gibt, dürft ihr gerne bei mir anrufen.

Bon courage et bonne chance!!

 

 

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